Geschichte
NIENBURG-1
Geschichte und
Gegenwart
Die früheste urkundliche
Erwähnung von Nienburg/Weser stammt aus dem Jahr 1025. Damals soll der Mindener Domherr Milo seine Nienburger
Güter der Mindener Kirche zum
Geschenk gemacht haben. Wenn in dieser frühen Erwähnung von „Nienburg“
(=
neue Burg) die Rede war, so
muss hier eine Zeit lang schon eine Burg , vielleicht zum Schutz des Weserüberganges, bestanden haben. Im
Schutze dieser Burg konnte aus
dem anfänglich unsicheren Siedlungsplatz ein fester Ort werden, der bereits um
1215
urkundlich als „civitas“ (Stadt) bezeichnet wird. Burg und Stadt Nienburg
waren der Sitz der
Grafen von Hoya, denen Bürgerschaft und Gilden zahlreiche Privilegien abtrotzten. Als die Grafen von Hoya im Jahre 1582
ausstarben, fiel ihr Besitz als erledigtes
Lehen an die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Nienburg blieb dann bis 1866 bei den Welfen, unterbrochen nur
von 1803 bis 1813 durch die französische Annektion. Nur noch der
Stockturm ist heute sichtbare Erinnerung an viele Jahrhunderte mittelalter-licher Stadtgeschichte, in
denen Nienburg als Festung den bedeutendsten Weserübergang zwischen Minden und
Bremen bewachte. Die Sarkophage des letzten Hoyaer Grafen, Otto
VIII., und seiner Gamahlin Agnes von Bentheim sowie des für die
Stadtgeschichte bedeutenden Grafen Jobst II. (gest. 1545) und seiner Gemahlin
Anna von Gleichen befinden sich in der Turmhalle der Martinskirche. Auf Urkunden
und Schriftstücken erscheint auch heute noch das Feldzeichen der
streitbaren Hoyaer Grafen – die schwarze Bärentatze – die in Stadtwappen und
Stadtsiegel über-nommen wurde. Der blaue Löwe im Stadtwappen weist auf das
welfische Fürstenhaus hin, das zunächst mit den Herzögen von
Braunschweig-Lüneburg, dann mit den Kurfürsten und später Königen von Hannover
die Herrschaft ausübte, bis das Königreich der Welfen 1866 preußische Provinz
wurde.
Ereignisse 1959-1