1901 stiftete der jüdische Mitbürger Max Levy
das nach seiner Ehefrau benannte Krankenhaus Charlottenstift, das auch heute noch ein
wichtiger Eckpfeiler der Grundversorgung der Region ist. Ohne das Engagement
ihrer jüdischen Mitbürger, in der so genannten Gründerzeit, würde die
südniedersächsische Kleinstadt noch immer ein Ackerbürger – Dasein fristen. Aus ihren
Reihen stammen die Initiatoren der örtlichen Gips-, Sandstein- sowie
Webindustrie; ihnen ist der wirtschaftliche Aufschwung sowie der
damit einhergehende Auf- bzw. Ausbau der städtischen Infrastruktur geschuldet. Jede
bedeutende Einrichtung der Stadt beruht auf jüdischen Stiftungen: Krankenhaus,
Kindergarten, Sitzungssaal im Neuen Rathaus und der Kellbergturm (Aussichtsturm östlich von Stadtoldendorf ).
Das 20. Jahrhundert brachte zwei
Weltkriege mit erneutem Elend und wirtschaftlichem Niedergang.
Glücklicherweise entging die Stadt aber einer Bombardierung. Die nach
dem Zweiten Weltkrieg unterzubringenden Vertriebenen
ließen die Stadt zeitweise auf das Doppelte der
ursprünglichen Einwohnerzahl anwachsen. Da viele der Vertriebenen in Stadtoldendorf blieben, folgte bald die Erschließung
neuer Wohngebiete.
Im Jahr 1959 wurde Stadtoldendorf
wieder Garnisonsstadt. In die neu erstellten Anlagen der York - Kaserne zogen
das Panzerbataillon
14, die mittlere Instandsetzungskompanie 411 und die
Panzerjägerkompanie 10 ein.1962 verlegten das
Panzerbataillon 14 und die Panzerjägerkompanie 10 an den Standort
Hildesheim. In die York - Kaserne rückte das Feldartilleriebataillon
15, das spätere Panzerartilleriebataillon 15, ein. Im Zuge der
Umstrukturierung der Bundeswehr wurde das Panzerartilleriebataillon mit
Ablauf des 31.12.2003 außer Dienst gestellt und aufgelöst. Der Standort Stadtoldendorf wurde
geschlossen.
2005 beging Stadtoldendorf
das 750-jährige Stadtrechtsjubiläum.